Allgemein

Großwohnprojekte in Hangelsberg? Wir sagen NEIN! Für eine behutsame Ortsentwicklung

Bürgerdialog am 19.06.2023 im Bürgerhaus Hangelsberg
zum Projektvorhaben “Wohngebeit Unsal”.

90 Personen folgten der Einladung der IG Lebenswertes Hangelsberg.

Es stellte sich die Frage: Was haben die Hangelsberger von dem Projekt?

  • Eine Wohnbebauung, gerade wenn diese durch einen Investor realisiert würde, brächte bei den derzeitigen Grundstückspreisen, Bauzinsen, Bau- und Nebenkosten eine so hohe finanzielle Belastung, dass eine Nutzung egal ob Eigentum oder Miete für Durchschnittsverdiener kaum leistbar erschiene. Aus diesen Gründen würde auch das “Einheimischenmodell” für unsere Hangelsberger nicht funktionieren.
  • Das Gebiet liegt ca. 2,5 km vom Bahnhof entfernt. Das Vorhaben würde dadurch zu noch mehr Autoverkehr durch den Ort entlang der Berliner Landstraße führen, dabei ist die Lärmbelastung für die Anwohner bereits jetzt schon hoch.
  • Durch den zunehmenden Verkehr würde auch die Verkehrssicherheit für unsere Kinder und älteren Mitbürger weiter abnehmen.
  • Oft vorgebrachte Argumente, wie der Schulneubau, mehr Einkaufseinrichtungen oder ein dichterer RE-Takt, stehen entweder nicht im Zusammenhang mit dem Projekt oder sind insgesamt völlig unrealistisch.
  • Die Bebauung einer so großen unversiegelten, waldbestandenen Fläche würde grundlegend den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung im Lichte weiter zunehmender Klimawandelfolgen für unsere Region widerspeichen .
  • Zudem hat das “Tesla-Umfeldentwicklungskonzept” der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg genügend Flächenpotentiale auch in anderen Gemeinden des Tesla-Umfeldes aufgezeigt, die rechtskonform zu entwickeln wären und dem angezeigten Bedarf an Zuzug gerecht würden. Aus diesem Grund erscheint auch eine Ausnahmeregelung vom Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP-HR) mittels eines Zielabweichungsverfahrens für die Wohnbebauung am Unsal als rechtlich fragwürdig.
  • Zuerst sollten alle Innenentwicklungsoptionen gemäß LEP-HR in der Gemeinde Grünheide genutzt werden, bevor Flächen im Außenbereich in Anspruch genommen werden.
  • Unser Vorschlag einer behutsamen Wohnentwicklung mit kleinem, wohnverträglichem Gewerbe sowie Infrastruktureinrichtungen (wie Ärzte, Einzelhandel, Jugendclub) auf dem ehem. MDSG-Gelände wäre eine deutlich bessere Alternative. Zum einen spricht dafür, die fußläufige Nähe zum Bahnhof, die zukünftig bessere ÖPNV-Anbindung durch eine neue Buslinie über Kienbaum und Mönchwinkel sowie die Nähe zum neuen Schulstandort. Zum anderen könnte eine bereits versiegelte Fläche sowie vorhandene Gebäude genutzt und so der Klimawandel nicht weiter angeheizt werden.

Fazit: Die Fläche am Unsal ist für eine Wohnbebauung nicht geeignet.

Wir schlagen vor, eine Ortsentwicklungskommission einzurichten, die sich aus Einwohnern und dem Ortsbeirat zusammensetzt, um gemeinsam eine nachhaltige Ortsentwicklung in die Wege zu leiten.